Moin!
ganz so "einfach" ists dann leider nicht, also einmal Vollgas fahren und messen wie die AFR zum Duty Cylce steht... Ich beschäftige mich da jetzt auch schon länger damit und kann vielleicht mal ein paar infos dazu schreiben...
die GP Map ist an sich "brutal fett", das kann man schlicht und einfach Genau so sagen! Das ist auch der Grund warum sie mit sehr vielen umbauten noch zurecht kommt! Der Satz "sie kann das ausregeln" ist schlicht falsch, nur reicht der extreme Kraftstoffüberschuss mit dem sie eigentlich obenrum programmiert ist aus, um zb eine halbwegs normale nocke (PH2, 461, ...) auch obenrum noch mit ausreichend sprit zu versorgen! BMW arbeitet hier mit einer sogenannten Brennraumkühlung durch Überfettung! man geht hier deutlich! in den zu fetten Bereich um einfach die Ladeluft zusätzlich zu kühlen durch die Verdunstungskälte des sprits! zudem sinkt so einfach auch die Brennraumtemperatur bei der Verbrennung an sich! Das ganze ist in einem eigenen Kennfeld abgelegt, heißt Volllasstanreicherung, ist aber ein sogenannter Festwert welcher im Open-loop berechnet wird, sprich simpel gesprochen das Steuergerät spritzt das ein was hinterlegt ist. Punkt!
ABER:
Da jeder Motor anders ist, gibt es hier die berühmten Adaptions- oder Lernwerte, für eigentlich alles, Zündung, Lambda, usw... und eben auch in dem Fall die wichtigen SFT und LFT, sprich Short-Fuel-Term-Consumption und Long-Fuel-Term-Consumption! Diese beiden werte werden Wiederrum im Closedloop errechnet, Sprich einfach gesagt, der Motor spritzt ein paar mal die errechnete Menge ein und kuckt sich selbst den Lambdawert an bzw. regelt so lange nach bis die Sprungsonde über Lambda 1 kippt, pos od negativ und merkt dann wieviel "Abweichung" sie zu dem hinterlegten Wert hat! daran ergibt sich nach gewisser Fahrzeit / Strecke der LFT wert, im Grunde ein Langzeitwert der eben bei jedem Motor anders ist und dann eben auch in die Berechnung der Closedloop Funktion Einfluss nimmt. sprich merkt die ECU im Longterm das dein Motor 10% mehr sprit braucht, also IMMER, wird dies auch bei der Volllastfahrt mit einberechnet!
Fährt man also nahezu Serie / Works / GP sollte sich dieser wert relativ stabil bewegen im Bereich von +-5, je mehr der Hobel aber verändert ist, porting / Nocke usw... desto weiter wandert dieser wert.. und leider nicht nur eindimensional über die Drehzahl, sondern auch noch lastabhängig....
nehmen wir einfach einen stark modifizierten kopf mit einer heftigeren welle:
im unteren drehzahlbereich bei wenig last brauchen die Kisten meist deutlich mehr sprit um den unrunden Leerlauf auszugleichen und ein gutes Laufverhalten zu zeigen! zw 2-4k Umdrehungen sind sie meist etwas schwächer auf der Brust, ab 5 aber meist deutlich stärker, sprich brauchen da also deutlich mehr sprit... im Grunde verändern sich die entstehenden Luftsäulen im Ansaug- und Abgastrakt was einfach zu einer Komplett veränderten Gasfüllung des Brennraums führt, abhängig von Drehzahl und last! das passt einfach mehr und mehr nicht zum Serienmotor je mehr geändert wurde... das ganze nennt sich dann Volmetric Efficency, falls das mal einer nachlesen möchte! Im Grunde der Luftdurchsatz des Motors unter annähernd "sterilen" Bedingungen! Ist ebenfalls ne durchaus ordentliche Tabelle von der Größe...
Via den üblichen Testern ist das auch recht einfach auslesbar unter den Messwerten... einfach mal mit 20% und anschließend 50% Last (kein Vollgas sonst kommen keine werte mehr, da closed loop) fahren und sich die werte ankucken. je mehr umgebaut ist, desto mehr springt dieser wert (SFT) von plus nach minus... und das eben auch gerne mehrfach, also untenrum als bsp minus, obenrum plus...
es ist daher nicht ganz trivial / pauschal aussagebar ab wann größere düsen rein müssen, ich selbst hatte jetzt aber auch schon einen geporteten kopf mit ner PH2 der mit 440er düsen um die 380ccm eingespritzt hat, also auch einfach mit den blauen übers limit gegangen wäre. Zudem alles bei normalen Temperaturen gemessen, wir kennen aber alle die netten nebligen Herbsttage, die einfach das system Kompressor perfekt arbeiten lassen und das MEHR an Luft was hier einfach im Brennraum landet, sollte dann auch das MEHR an Kraftstoff bekommen bzw der Motor eben die Möglichkeit dazu haben das auch geben zu können! Der unterschied zwischen als Bsp Lambda 10 zu 10,5 sind allerdings auch gleich meist 6-8% im Duty Cylce, also hier gehts dann auch einfach drum WO man landen möchte mit dem Ziel-AFR wert, was man an Komponenten verbaut hat und schlicht wie weit man das ausreizen möchte!
wenn man die Volumetric Efficency sauber kalibriert hat, sinkt Gleichzeitig der wert der LFT, simpel weil der Motor nicht viel "Nachregeln" muss zu den vorgespeicherten Werten und der Motor wird merklich spritziger ist, weil einfach die Gedenksekunde im teillastbereich wegfällt (2-3 Einspritzungen bis die Lambda den richtigen Weg weist...). Und das ist dann auch einfach deutlich merklich im Spritverbrauch...
Sorry für die ganze Theorie...